Wenn du schon nach der Andacht (heute von den Campern. Thema „Respekt“. Schön gemacht!) den Drang verspürst, dein T-shirt ein erstes Mal auswringen zu müssen, weißt du: Heute wird’s heftig!
Kurzer Check: Wie nun weiter? Bleibt es bei dem Plan, dass wir unmittelbar nach der Andacht („wenn die Morgenfrische noch ein wenig anhält“ und es aber real schon 28° von den „bis zu 33°“ ist!) zum berühmt-berüchtigt-beliebten Müllsackspiel ins Bundeswehrgelände ausschwärmen? Anna vom Vorbereitungsteam nickt: „Klar! Now or never! Wir haben alles am Start. Keine Zeit verlieren!“. Die Betreuer und Camper nehmen die Müllsäcke auf dem Weg dahin vorerst lieber noch in die Hand. Im Gelände kleiden sie sich damit ein. Die Pfiffigen schneiden noch schnell ein paar zusätzliche Lüftungsschlitze in Achselbereich udn Rücken ein! Dann sind sie auch schon im Gelände verschwunden. Die Erste-Hilfe-Station, kombiniert als „Wasser-Station“ mit einem Küchenwagen voll Wasserkästen arrangiert, ist auf dem Posten. Kyra gibt per Megaphon die Spielregeln und das Zeichen zum Abpfiff an die Kinder. Es geht los. Hüttenweise müssen sie jetzt die Betreuer jagen und stellen. Per Edding wird direkt auf dem Müllsack quittiert, wer Erfolg hatte. Aber Vorsicht: In diesem Jahr sind auch „Minus-Betreuer“ drunter geschmuggelt. Wer diese erwischt, bekommt Punktabzug! Ist die Betreuerin, die sich da gerade schlecht versteckt hat, eine von denen? Oder ist die nur mal eben zu erschöpft, um sich ein neues, gutes Versteck zu suchen? Hmmm … vielleicht ist es ihr unterm alles andere als atmungsaktiven Müllsack-Pulli auch einfach deutlich zu feucht geworden! Letzters ist jedenfalls der Grund, dass wir die Spielzeit in 2018 ein wenig verkürzen. Situative Anpassung an die Verhältnisse!
Mittags gibt’s „Cordon-bleu an grünen Bohnen mit Kartoffelpürree und Rahmsauce“. Absolut gut. Aber – wie immer! – von einigen Kindern nur selektiv genossen („Ich hab doch drei mal genommen!“ – „Sicher. Aber nur Kartoffelpüree mit Sauce“ – „Hat mir aber geschmeckt“ – „Na dann“).
Mittags bereiten sich die Kursleiter auf die vierte und letzte Einheit im FH vor. Alisa fragt nochmal kurz nach, wo genau die Stelle im Wardersee ist, an der man stehen kann. Aber die Frage kann sie sich eigentlich schenken. Mittags zieht es sich zu. Von Ferne erstes Grollen. Um halb drei steht fest: Kein Boot geht aufs Wasser! Bei Gewitter muss Plan B umgesetzt werden. In allen Kursen! Schade. Eine halbe Stunde später schüttet es dann wie aus Eimern aufs rappeltrockene Waldheimgelände. „Endlich“ sagen die Leute vom Waldheim-Vorstand, die heute zu einer Sitzung zusammenkommen und uns CVJM-er auch kurz dazugeladen haben. Während es draußen heftig weiterregnet, reden wir darüber, dass wir in diesem Jahr eine insgesamt sehr harmonische Freizeit haben. Und es ist natürlich auch der Tod von Karl-Heinrich Knoch im April dieses Jahres Thema. Ja, da gibt es immer wieder mal in diesen Tagen Geschichten und Erinnerungen zu erzählen. Obwohl wir alle schon „Spätere“ sind und die Anfangszeit des CVJM hier am Brahmsee vor 57 Jahren nicht selber miterlebt haben. Die Kinder schon gar nicht – aber deren Eltern oder gar Großeltern mitunter schon! Es wird sicher interessant, wenn in so mancher Familie später zuhause generationsübergreifend Brahmsee-Geschichten ausgetauscht werden!
Als der Regen weniger wird, sind die Kinder längst schon wieder draußen! Mit dem Gewitter war’s zum Glück auch nicht so Dolle!
Aber mit den Wassermassen, die da eben runtergekommen sind und sich über den Staub der letzten Wochen hergemacht haben, lassen sich wunderbare Schlammspiele machen. Das muss ausgenutzt werden! Kurz: Der Tag bleibt total feucht. Nur etwas anders als morgens gedacht. Was sag ich: Nicht nur anders! Besser!
Zum Abendprogramm gibt’s im FH ein diffiziles und langfristig akribisch vorbereitetes „Escape-Room“-Spiel, das in den einzelnen Hütten beginnt. Die Kinder fnden es klasse. Im Zh2 ist heute Abend „Speed-Dating“ angesagt, die Turbo-Variante vom „Kuppel-Abend“. Zu Beginn werden die Paarungen „gematcht“. Später sind Heiratsanträge vom Allerfeinsten zu hören. Wirklich großes Kino!
Nach dem „Gute Nacht-Kameraden“ übernehmen die Camper die Nachtwache in den beiden Kinderlagern – aber nicht einfach nur, um das mal zu üben! Heute Abend kommt nämlich das komplette Betreuer-Team im Iversen-Haus zum Mitarbeiter-Abend zusammen: Einmal für ein paar Stunden werden sie von der Gesamtleitung (und ohne Kinder im Nacken!) mit Lecker-Essen (Subway-mäßig ganz individuell zubereitete Leckereien vom Feinsten zwischen zwei Baguette-Hälften verpackt!) und mit Lecker-Trinken (da darf’s auch z.B. mal ein gepflegter Aperol-Spritz sein!) ein wenig verwöhnt. Echt: Sie haben es sich mehr als verdient. Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Jahres machen einen hervorragenden Job! Dazu passt, dass das Feucht-Fröhliche auch zu vorgerückter Stunde im Rahmen bleibt (Da kursieren aus früheren Jahren ganz andere Geschichten …). Klar springen einige noch in den nächtlichen See, das gehört dazu – aber das passt ja wohl auch nach diesem eh feuchten Tag. Um 2 weht längst wieder nur ein ganz laues Lüftchen. So, jetzt schnell noch ein paar Stündchen Schlaf …