Tag 10 | Ausflug

Früh morgens die ersten präzisen Ansagen! Heute muss es flott gehen. Denn ab 8.45 Uhr stehen die Andreßen-Busse auf dem Parkplatz. Gut, wenn das Taschengeld schon am Abend zuvor ausgegeben wurde.

Kurz nach 9 geht es los auf die A7, wo wir bald den Nord-Ostsee-Kanal überqueren. Das Ziel ist in diesem Jahr Schleswig, d.h. zunächst kurz davor Haitabu. Schließlich begegnen wir den Wikingern schon seit einer Woche auf Schritt und Tritt. Jetzt sehen wir uns an, wo und wie sie wirklich damals gelebt haben. Im Mai 2018 ist das hochmoderne Museum neu eröffnet worden, Ende Juni hat Haitabu den Status „Weltkulturerbe“ bekommen. Die Schleswiger sind mächtig stolz. Zurecht. Die Ausstellung macht was her. Einige Kinder kommen bald: „Die haben ja wirklich mit England gekämpft“. Klar doch – die Themenstory hat sich das Team doch nicht aus den Fingern gesogen (zumindest nicht nur 🙂 ). Am eindrücklichsten sind die Überreste eines Kriegsschiffes, das im nahegelegenen Moor gefunden wurde und jetzt teilweise rekonstruiert dasteht. Etliche Kinder interessieren sich und gucken (oder hören: Audioguide!) sich die Exponate in den angenehm klimatisierten Räumen an. Andere sitzen nach einem Anstandsrundgang bald auf der Wiese. Dort sind inzwischen 32° C erreicht. Wir entscheiden, auf den 3/4-stündigen Weg zum „Wikinger-Dorf“ (das eigentliche Highlight!) und zurück zu verzichten. Eigentlich schade. Aber so sind wir um kurz nach 12.00 im netten Städtchen Schleswig. Die Kinder und Betreuer schwirren in Dreier- oder größeren Gruppen aus, suchen MacDonalds, c&a, die Eisdiele oder den berühmten Wikingerladen. Tut gut, mal wieder ein bisschen in die „Zivilisation“ zurückzukehren! Eine 5-er-Jungs-Gruppe hat ihre Chill-Lounge in der Nähe des Hafens gefunden: schattig, gediegen im Strandkorb, beste Getränkeauswahl mit Blick auf schicke Segelboote und die Schlei! Besser geht’s kaum.

Knappe Stunde Rückfahrt. Früh genug, dass der Küchendienst fürs Abendessen eindecken kann, sind wir zurück am Waldheim. Die Termperaturen dort sind nicht anders. Im Betreuerteam muss jetzt noch schnell ein wenig gerödelt werden. Kommt aber hin.

Unter dem Motto „Festival“ steht nämlich heute die zweite Disko auf dem Programm. Um die Überdachung herum ist das „Festivalgelände“ ein wenig abgegrenzt, der Übergang zwischen Drinnen und Draußen ist fließend. Die Musikauswahl stimmt. Kaum eine Scheibe (ach nee, wir steuern ja jetzt die komplette Playlist via Smartphone!), an deren Ende nicht laut mitgegrölt und geklatscht wird. Wir sind halt in der zweiten Woche, die äußeren und inneren (Hemm-)Schwellen – nicht nur beim Tanzen! – sind abgesenkt, viel Wir-Gefühl (nicht nur auf der Tanzfläche!) macht sich breit. Das sieht man doch schon auf den Fotos, oder? So musses sein. Prima.